Das NSG Rehfeldsee

Bereits 1976 wurden am Rehfeldsee von aktiven 'Vogelschützern' (damals noch unter dem Namen "Deutscher Bund für Vogelschutz") erste Pflegemaßnahmen durchgeführt. Im öffentlichen Veranstaltungsprogramm wurde im Jahr 1978 erstmals zur "Biotoppflege am Rehfeldsee" aufgerufen. Ab diesem Zeitpunkt wurde dies regelmäßig in jedem Jahr wiederholt. In den ersten Jahren konnten die Arbeiten mit verhältnismäßig geringem Aufwand - an 1 bis 2 Einsatztagen - bewältigt werden. Dies begründet sich darin, dass in diesem Gebiet bis 1974 Lehm und Kalkkies abgebaut wurden. Eine Begrünung erfolgte auf den zurück gebliebenen Rohboden- und Auffüllflächen, aufgrund ihrer Nährstoffarmut, nur sehr langsam. Von Anfang an war unser Ziel, die offene bis halboffene Struktur des Gebiets zu erhalten und die Feuchtflächen in Form einer Streuwiesennutzung zu pflegen. Damals erfolgten die Einsätze noch überwiegend mit unmotorisiertem Gerät. Lediglich ein vereinseigener Freischneider ('Motorsense') reichte aus, um die Mäharbeiten zu erledigen. Das Mähgut wurde mit dem Handwerkzeug (Heugabeln und Rechen), welches die freiwilligen Helfer selbst mitgebracht hatten, zusammengeräumt und an den Rand des Gebietes verfrachtet. Mit der zunehmenden Vegetationsdichte und Verbuschung musste die Anzahl der Pflegeeinsätze gesteigert werden. In den letzten Jahren waren dies 3 bis 4 pro Jahr. Ebenso musste der Maschinen- und Gerätepark stetig erweitert werden. Neben einer größeren Anzahl von Handwerkzeug wie z.B. Rechen, Heugabeln, Handsensen und Astscheren besitzt unsere NABU-Gruppe heute mehrere Motorsägen, Freischneider, und zwei Balkenmäher. 

 Das NSG "Rehfeldsee" ist ein Paradebeispiel für den Erfolg einer kontinuierlichen naturnahen Dauerpflege. Es konnten bis heute über 150 Vogelarten nachgewiesen werden, von denen mehr als ein Drittel als Brutvogel eingestuft werden kann. Hierunter befinden sich wiederum 22 Arten auf der 'Roten Liste' gefährdeter Vogelarten in Baden-Württemberg. Alljährlich brüten zwischenzeitlich die Rote-Liste-Arten Teichrohrsänger, Rohrammer, Teichralle, Blässralle, Fitislaubsänger und Neuntöter im Gebiet. Weitere nicht alljährlich brütende Vogelarten sind u.a. "Highlights" wie Zwergdommel, Wasserralle, Zwergtaucher und Beutelmeise. Unter den insgesamt 13 nachgewiesenen Amphibien- und Reptilienarten befinden sich selten gewordene Arten wie Kamm-Molch, Laubfrosch und Ringelnatter. Weitere seltene und gefährdete Arten ließen sich auch bei anderen Tiergruppen nennen. Aber auch aus botanischer Sicht hat sich das Gebiet zu einem der bedeutendsten Standorte feuchtigkeitsliebender Arten im ganzen Rems-Murr-Kreis entwickelt.